Mittwoch, 5. März 2008

Das Lappland - unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2008.

Am 23.02.2008 machten wir uns auf den Weg nach Lappland um dort eine Woche im tiefsten Winter, im tiefsten Wald und weit weit weg von aller Zivilisation zu verbringen. Den geplanten Erasmus Trip konnten wir leider nicht mitmachen da wir zu der Zeit UNI Stress hatten sodass wir auf eigene Faust nach Lappland fahren mussten. Da wir nicht die einzigen waren denen es so ging waren wir insgesamt 11 Leute in unserer kleinen Truppe :)

Die Helden

Alice (Ungarn)
Clemens (Deutschland)
Fotini (Griechenland)
Gabi (Österreich)
Georg (Österreich)
Kata (Ungarn)
Kati (Tschechien)
Schmidi (Österreich)
Silvia (Italien)
Thomas (Österreich)
Tijo (Niederlande)

Tag 1 - Die Reise beginnt

Zur christlichen Zeit 19:22 fuhr unser Zug von Jyväskylä nach Rovaniemi. Um 8:00 Früh angekommen ging es dann noch mit dem Bus nochmal 3 Stunden in die Wildnis richtig Ziel. Kilopää. Kilopää ist eine Art Feriendorf im Nirgendwo. Es gibt ein größeres Haus mit Rezeption, ein Restaurant und einen Verleih. Rundherum sind nur Blockhütten und endlose Weiten. Da kein Shop in der Nähe war mussten wir Essen und Getränke für eine Woche mitnehmen.

Nachdem wir unsere Blockhütte gefunden hatten war die Begeisterung erstmal groß. Großer Wohnbereich, 2 Zimmer mit Betten, Bettenlager unter Dach, Wohnbereich, voll eingerichtete Küche, Kamin und eine private Sauna!! Die Hütte war für 10 Leute ausgeschrieben aber es hätten sicher weit mehr Platz gehabt. Und die Betten waren wieder mal besser als die KOAS Betten in Jyväskylä, aber das ist auch nicht schwer zu erreichen!

Da es noch nicht allzu spät war gingen wir gleich mal Langlaufen (Cross-Country Skiing) ca. 7km, man wills ja nicht übertreiben am ersten Tag nach der Zug- und Busfahrt, zumal ich davor noch nie langlaufen war. Und es war am Anfang gar nicht so leicht. Gut das Clemens immer in der Nähe war um alle Stürze auf Fotos und Videos festzuhalten!

Am Abend dann erstmal auspacken, ausruhen, Sauna und was trinken. Für das Nordlicht war es zu bewölkt :(

Tag 2 - Langlaufen Advanced

Am zweiten, eigentlich dritten Tag, egal, nahmen wir die 17km Langlaufstrecke auf uns. Ging sogar besser als beim ersten mal. Der Sturm machte uns nur etwas zu schaffen da die Spuren zugeschneit wurden. Mein Bart hat auch etwas unter dem Sturm gelitten wie man an den Eiszapfen sieht.

Am Abend wieder Chill Out Phase wie am vorherigen Tag. Und wieder zu bewölkt für das Nordlicht :(

Tag 3 - These Boots are made for walking...

Dritter Tag. Der Sturm war weg. Klarer blauer Himmel. Der Bart hält.
Nach 2 Tagen langlaufen mal ne Abwechslung, Schneeschuh wandern! Auf den höchsten Berg* in der Umgebung. Oben angekommen haben wir erstmal die unendlichen Weiten bewundert.

Am Abend wieder Erholphase. Gewisse Getränke die für die ganze Woche reichen sollten wurden schon knapp...

*Wenn in diesem Eintrag ein "Berg" erwähnt wird meine ich eigentlich einen Hügel bzw. eine leichte Wölbung der Landschaft.

Tag 4 - Husky Trip!


Genug Sport gemacht, am 4. Tag sollen andere arbeiten. 2 Stunden Husky Schlitten Fahrt!
Die Fahrt startete auf einer Husky Farm in der Nähe. Die Farm bestand aus einer handvoll Häuschen und einem riesigem Gebiet voller Hundehütten mit, logischerweise, Hunden. Und jeder Hund hatte wohl was zu sagen weil es war dauergeheule angesagt. (Video)

Ein Husky Schlittengespann bestand aus 2 Mann, einer fährt, der andere liegt, und aus 6 Hunden die den Schlitten ziehen. Ich war mit Georg zusammen in einem Schlitten. Unser Start verzögerte sich leider etwas da einer unserer Hunde sich erstmal von der Halterung losgerissen hat nachdem er die ganze Zeit wie blöd loshüpfen wollte obwohl er noch angekettet war. Und die anderen Hunde waren dann wohl auch etwas de-motiviert und so mussten wir das Gespann wechseln denn die wollten uns nicht wirklich ziehen...

Lag wohl auch an der Kälte den die Husky's leben erst ab -20 bis -30 Grad auf. Sonst liegen sie nur faul rum weil Ihnen zu heiß ist. Auf den Fotos sieht man sibirische und alaskanische(?) Husky's. Die sibirischen sind weiß-schwarz und die Husky's aus Alaska eher bräunlich. Die Hunde bleiben übrigens nicht stehen wenn sie gewisse Körperflüssigkeiten loswerden wollen, das geht während dem Laufen.

Als Abendessen gabs diesmal Reis. Und zwar nicht zu wenig (Foto). Gab dann noch Nachspeise und Frühstück für 11 Personen dass aus Reis bestand ;)

An diesem Abend war es dann soweit. Klarer Himmel, das Nordlicht kam! Es fing mit einem hellen grünen Streifen über den ganzen Himmel an, zur Höchstform war dann der ganze Himmel vom grünen Licht erfüllt! Auch am nächsten Tag konnten wir das Nordlicht wieder sehen, diesmal sogar mit Rosa Licht :)


Tag 5 - Langlaufen Again

Tag 5 verbrachten wir wieder mit langlaufen. Selbst kann man hier außer Langlaufen und Schneeschuh wandern leider nicht viel machen. Vielleicht noch Schneemann bauen.

Leider brach meine Bindung nach den ersten 3km und ich machte mich zu Fuß auf den Rückweg, durch den Schnee, in der Kälte, allein, ohne Essen. Beim Verleih angekommen war es dann auch schon zu spät um aufzuholen. Sport hatte ich durch den Rückweg ja eh schon genug gemacht und so wartete ich mal bis die anderen zurück kamen.

Am Abend wieder Chill Out Phase, die letzten Getränke mussten geleert werden und das letzte Essen gegessen werden.

Tag 6 - Abfahrt

Letzter Tag. Für 8 Euro durften wir uns zu Mittag vom Buffet im Restaurant bedienen. Die haben das sicher bereut danach nur 8 Euro verlangt zu haben. Uns war zu der Zeit noch nicht klar das das das (toll 3x das) letzte richtige Essen in den nächsten 13 Stunden sein würde.

Um 13:00 Uhr holte uns der Bus nach Rovaniemi ab. Von da aus ging es nicht mit dem Zug sondern diesmal mit dem Bus nach Jyväskylä, 8 Stunden quasi non stop.


Ja das wars erstmal. Leider haben wir die deutschsprachige Stammtisch Party mit dem Thema "Apres Ski" versäumt.

Das ist übrigends nur eine Auswahl an Bildern aus über 1500 :)

Gute Nacht

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